Wie es passt / Von Helmut Müller Ei Gude, wie?

Helmut Müller

Wir alle kennen das Sprichwort: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ Und wie bei vielen Sprichwörtern kommt auch das Gegenteil zu Wort: „Was Du heute kannst verschieben, das kann auch noch bis morgen liegen!“ Jeder von uns legt es sich dann so zurecht, dass es für seine Situation passt. Dann wird alles gut, denkt man. Na ja, das Einzige, was meiner Meinung nach wirklich stimmt, ist, dass Denken vor Handeln kommen sollte.

In der Tat gibt es Dinge, die wir gerne vor uns herschieben. Das ist aber bei jedem von uns anders, weil jeder einem anderen Plan folgt. Es ist unser eigener Plan. Und in der Tat, manches erledigt sich von selbst. Ob das allen gefällt oder der Sache gerecht wird, steht auf einem anderen Blatt. Ich persönlich neige grundsätzlich dazu, alles zeitig, möglichst früh zu erledigen. Da ich Frühaufsteher bin, fange ich auch gerne früh morgens mit der Erledigung anstehender Tagesgeschäfte an und bin dann auch früher fertig. Grund ist aber auch, dass ich nicht hetzen muss, keine Termine verpasse und mehr Zeit für andere Dinge habe. Hier kommt das nächste Sprichwort zum Einsatz: „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“ Die Redewendung besagt, dass jemand, der mit einer Sache rechtzeitig beginnt oder früh an einem Ort erscheint, den Zuschlag bekommt oder das Maximale aus einer Situation herausholen kann. Insbesondere bekommt man einen Vorteil gegenüber Personen, die nicht so schnell ins Handeln kommen. Übrigens gibt es für alle, die lieber erst mal abwarten wollen, auch eine entsprechende Ergänzung dieser Redewendung. Diese besagt: „Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber erst die zweite Maus kriegt den Käse.“ Manchmal kann es sich also auch lohnen, erst mal andere die Vorarbeit machen zu lassen, um dann davon zu profitieren. Ja, das mag stimmen, öffnet aber auch jedweder Ausrede die Tore. Mir geht es dabei nicht um Vorteile, sondern darum, anstehendes zu erledigen. Es gibt aber noch den Pedant, der auch bekannt sein dürfte: „Der frühe Vogel kann mich mal!“ Das ist der Masterplan all jener, die gerne verschieben. Man nennt sie auch Minimalisten. Sie erledigen nur das Allernötigste, wenn überhaupt. Die Abgabe unserer Steuererklärung ist so eine Sache. Die einen geben ihre Erklärung so früh als möglich ab, damit sie rechtzeitig ihre zu viel gezahlten Steuern zurückbekommen. Das ist schlüssig und macht auch Sinn. Eigentlich. Und warum machen das nicht alle so? Das bleibt deren Geheimnis. Am 31. Juli endete die Abgabefrist. Wer später abgibt, muss nun eine Strafe zahlen. Es sei denn, er lässt das von einem Steuerbüro erledigen, da endet die Frist erst am 31. Dezember. Aus meiner Erfahrung erledige ich alle notwendigen und wichtigen, wenn auch manchmal unangenehme Aufgaben, gleich und verschiebe sie nicht auf morgen. Warum? Weil später vielleicht die Gelegenheit nicht mehr besteht oder andere wichtigere Sachen hinzukommen und dann Priorität haben könnten. Auch summieren sich flugs die Dinge und dann kommt man mit der Erledigung nicht mehr hinterher. Man hat unnötigen Stress und fängt an zu hudeln und das ist nicht mein Ding. Bleiben Sie gesund und munter und denken Sie daran: „Morgenstund hat Gold im Mund!“

Ei Gude, wie!