Gela-Comic zum Stadtjubiläum

Freuen sich über das Ergebnis: Bürgermeister Glöckner (links), Illustrator Christopher Tauber und Simone Grünewald, Fachbereichsleitung Kultourismus & Museum. Foto: Stadt Gelnhausen

Über dem Kinzigtal liegt dichter Nebel. Wirklich nur Nebel? Oder ist es nicht vielmehr ein echter Nebel-Lindwurm, heraufbeschworen von einem Bösewicht, der die Barbarossastadt und ihre Bürgerinnen und Bürger als Geisel nimmt?

Gelnhausen – Wer wird sich diesem Ungetüm entgegenstellen? Ein Ritterheer? Ein Held? Der jugendliche Noch-Nicht-Kaiser Friedrich „Fritz“ Barbarossa? Nein, es ist Gela von Gelnhausen. Die schlaue und mutige Tochter eines Gurkenhändlers entstammt der Feder des freien Illustrators Christopher Tauber und wird vermutlich etliche Gabentische an Heiligabend 2020 bereichern: Mit „Gela von Gelnhausen - Der unheimliche Nebel“ bringt die Stadt Gelnhausen anlässlich des 850-jährigen Stadtjubiläums ihren ersten Comic für junge und junggebliebene Leser*innen heraus. Zum 850. Geburtstag der Stadt Gelnhausen im Jahr 2020 sollte es ganz besondere Geschenke geben - vor allem ans eigene „Volk“ natürlich. Wichtig war den Verantwortlichen der Stadt, dass es auch ein besonderes Jubiläumsprodukt für Kinder und Jugendliche gibt.

Und glücklicherweise hat genau das auch trotz Corona funktioniert. So können Kinder und Jugendliche, aber auch alle Junggebliebenen und Comic-Freunde ab sofort eintauchen in die Welt von Gela, in ein nicht akribisch historisches Gelnhausen, mit fiktiven Elementen und prominenten Akteuren aus der Zeit der Stadtgründung 1170 und aus der aktuellen Zeitgeschichte, die dort teils zweifelsfrei wiederzuerkennen sind.

Bürgermeister Daniel Christian Glöckner (FDP) und Simone Grünewald, Fachbereichsleitung Kultourismus und Museum, trugen die Idee, einen historischen Comic über Gelnhausen zu erschaffen, an den Gelnhäuser Illustrator Christopher Tauber heran. Von Anfang an bestand Einigkeit darüber, dass die Heldenrolle dabei nicht automatisch dem Kaiser zukommen sollte, sondern einer Frauenfigur. „Dabei mussten wir das Bild einer starken jungen Frau nicht erzwingen. In Gestalt der sagenumwobenen Gela war sie bereits vorhanden“, so Grünewald. Der Sage zufolge verliebte sich Barbarossa einst unsterblich - und leider unglücklich - in die Grafentochter Gela. Ihr zu Ehren soll er die Stadt „Gelahusen“, das heutige Gelnhausen, gegründet haben.

Im Comic ist die rotschopfige Gela mit dem entschlossenen Gesichtsausdruck nicht auf den Mund gefallen, sie ist selbstbewusst, selbstständig, schlau, integer, mutig und manchmal ein bisschen übermütig, aber auch ein Mädchen, das die Rückkehr ihres Vaters herbeisehnt und die sich auf ihr soziales Umfeld stützt. Christopher Tauber und Calle Claus, die die Geschichte gemeinsam gesponnen haben, ist es gelungen, eine weibliche Identifikationsfigur zu erschaffen, keine unerreichbare Superheldin. An Gelas Seite steht ihre beste Freundin Arnika, die den Rotschopf manchmal ein wenig auszubremsen versucht. Petersilia, Fritz, Gerrit, Torf und viele weitere sympathische Figuren - nicht zu vergessen Pferd Boskopp, das kaiserliche Ross - werden die Leser*innen schnell ins Herz schließen. Die Kulisse für die spannende Handlung liefert das bekannte Gelnhäuser Stadtbild. Der besondere Reiz der Erzählung liegt in der Verknüpfung von historischen Orten und Geschichten mit der erzählerischen Freiheit einer Fantasiegeschichte. Die Geschichte enthält auch eine Referenz an Philipp Reis.

Den Comic gibt es ab sofort in der Tourist-Information Gelnhausen (Öffnungszeiten Montag bis Freitag 10 bis 16.30 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 16 Uhr; Z 06051/830-300 oder -301) zum Preis von je 9,80 Euro. gn