Matthias Pfeifer wird neuer Bürgermeister in Hasselroth Knappe Entscheidung

Christian Benzing (links) gratuliert Matthias Pfeiffer zum Sieg. Foto: Ziegert

Von Andreas Ziegert

Matthias Pfeifer wird neuer Bürgermeister der Gemeinde Hasselroth.

Hasselroth – Bei der Stichwahl am 11. November 2018 setzte sich der Kandidat der Sozialen Wählergemeinschaft mit 51,16 Prozent denkbar knapp gegen Christian Benzing (SPD) durch, der demzufolge auf 48,84 Prozent kam. Pfeifer tritt am 1. April 2019 die Nachfolge von Uwe Scharf (Parteilos) an, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidierte.

„Ich brauche euch alle“, erklärte der 49-Jährige mit Tränen in den Augen nach einem lauten Jubelschrei im Hasselrother Rathaus. Der Wahlabend war nichts für schwache Nerven: Christian Benzing lang nach sechs von sieben Wahlbezirken knapp vorne, schaffte im Vergleich zum ersten Durchgang zwei Wochen zuvor die Wende bei der Briefwahl. Aber sein Vorsprung reichte nicht aus: Pfeifer holte wie erwartet in Neuenhaßlau deutlich mehr Stimmen und überholte seinen Mitbewerber damit auf der Zielgeraden. 81 Stimmen gaben schließlich den Ausschlag für Pfeifer.

Der gebürtige Neuenhaßlauer war da schon im Rathaus, für ihn geht jetzt ein Jugendtraum in Erfüllung. Schon in seiner Zeit als Vorsitzender der Jugendorganisation der SPD (Jusos) war es kein Geheimnis, dass er irgendwann Bürgermeister von Hasselroth werden wolle. Knapp 30 Jahre später hat er jetzt sein Ziel erreicht, sich zwischenzeitlich allerdings von den Sozialdemokraten verabschiedet. „Ich bin überwältigt“, war seine erste Reaktion, nachdem er zahlreiche Glückwünsche entgegengenommen hatte. Seinem Konkurrenten dankte er für einen fairen Wahlkampf, der allerdings nicht ohne einige Spitzen auskam. Noch am Samstag vor der Stichwahl kündigte Pfeifer auf seiner Facebook-Seite an, dass er nach einer Veröffentlichung im Internet, die ihn die Nähe der AfD rückte, bei der Polizei Anzeige erstattet habe.

Sichtlich geknickt kam Christian Benzing ins Hasselrother Rathaus: „Der Dorfweiher hat’s ausgemacht“, sah er die Diskussionen über die Zukunft des Gewässers in Neuenhaßlau als wahlentscheidend an. Dort hatte sich eine Bürgerinitiative gegen die Pläne der Gemeinde gestemmt, den Teich zum Teil zu verfüllen und dort ein parkähnliches Gelände entstehen zu lassen. „Ich bin gespannt, was da jetzt auf den Tisch kommt“, verwies Benzing aber auch am Wahlabend auf die Entscheidungen der Gerichte und des Main-Kinzig-Kreises, die die von der Gemeindevertretung beschlossenen Pläne bestätigt hätten.

Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl lag bei 60,3 Prozent und war damit deutlich geringer als beim ersten Durchgang (71,9 Prozent). Als dritter Bewerber um das Bürgermeisteramt hatte CDU-Kandidat Andreas Wicklein am 28. Oktober 2018 nur 14,3 Prozent der Stimmen erhalten.

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