„Es war Liebe auf den ersten Blick“, schwärmt Annerose Krebs. Im Herbst 1957 absolvierte Friedrich Krebs eine Ausbildung in der Niedermittlauer Schreinerei Schneider. „Die Hausfrau hatte mich eingeladen, Urlaub bei ihnen zu verbringen“, berichtet die mittlerweile 83-Jährige, die gebürtig aus Baumersroda in Sachsen-Anhalt stammt, und: „Am Sonntag bin ich angekommen und am Montag haben wir uns das erste Mal gesehen. Da war’s um uns geschehen.“ Die damals 17-Jährige kehrte nicht in die DDR zurück, sondern blieb in Niedermittlau. Das Band zwischen den beiden hält auch heute noch stabil wie Eisen: „Ich würde in meinem Leben nichts anders machen“, sagt Annerose Krebs, die als Macherin in der Beziehung gilt, während ihr Mann der gutmütige, ruhende Pol ist. Die Geschichte der Familie Krebs ist eng verbunden mit dem Landgasthof „Zur grünen Au“. Als Annerose und Friedrich Krebs den Gastronomiebetrieb 2014 verkauften, weil sich kein Nachfolger fand, war die einstige Winzerstube längst einem stattlichen Gasthof mit Hotel gewichen. „Zur grünen Au“ ist das Lebenswerk der Eheleute, auf das sie noch heute von ihrem Balkon aus blicken können.
Gemeinsam haben die beiden Niedermittlauer Urgesteine den Gasthof zu dem gemacht, was er für die zahlreichen Gäste aus nah und fern jahrzehntelang war. 1993 gab das Ehepaar Krebs den Gasthof schließlich in jüngere Hände.
Für Reisen, die beiden Kinder und die vier Enkelkinder ist im Ruhestand mehr Zeit als vorher. Außerdem sind Annerose und Friedrich Krebs in Niedermittlauer Vereinen aktiv. sem