Stadthalle: Sanierung dauert viel länger

Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) berichtet über den aktuellen Stand der Stadthallen-Sanierung. Foto: Ziegert

Die Stadthalle Gelnhausen bleibt auch 2020 geschlossen. Das teilte Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit.

Gelnhausen – Wie lange die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen dauern werden, kann die Stadtverwaltung momentan noch nicht sagen, auch der Kostenrahmen muss erst noch definiert worden. Die wichtigste Veranstaltungsstätte in der Barbarossastadt sollte ab dem Sommer 2019 ursprünglich nur für ein halbes Jahr geschlossen werden.

Bei genaueren Untersuchungen hat sich laut Angaben aus dem Rathaus dann allerdings herausgestellt, dass umfangreiche brandschutzrechtliche Maßnahmen notwendig sind, außerdem muss eine zweite Belüftungsanlage installiert werden. Laut einem Gutachten aus 2018 war unter anderem zunächst nur die brandschutzrechtliche Ertüchtigung der Decke in den Kellerräumen geplant. Beim Ausbau der Holzdecke im Saal sei dann allerdings ein nicht mehr zulässiger Unterbau festgestellt worden. Laut Glöckner müsse diese Holzunterkonstruktion nun aus Metall sein und der Feuerwiderstandsklasse 30 genügen. Bedeutet: Bei einem Brand muss der Unterbau mindestens 30 Minuten dem Feuer standhalten.

Bei einem Termin am Donnerstag sollten mit einem Architekturbüro die Umbaumaßnahmen in der Stadthalle besprochen werden. Glöckner wünscht sich, dass der Innenausbau an den Zeitgeschmack angepasst wird und dabei alle rechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Das Architekturbüro soll dafür mehrere Varianten ausarbeiten. Ob die ursprünglich eingeplanten 850.000 Euro reichen werden, kann Glöckner derzeit noch nicht sagen. Umgesetzt werden sollen dabei auch Mängel, die bei einer Gefahrenverhütungsschau durch den Main-Kinzig-Kreis im September 2019 zum Vorschein kamen.

Ausgetauscht werden auch die Brandschutzklappen, deren Einbau ebenfalls nicht mehr den aktuellen Vorschriften entspricht. Laut Auskunft der Stadtverwaltung wurden diese in den vergangenen Jahren regelmäßig durch eine Fachfirma gewartet, notwendige Gutachten von Sachverständigen, die alle drei Jahre die Hallen inspizieren müssen, seien allerdings derzeit im Rathaus nicht auffindbar. Um zukünftig eine bessere Dokumentation zu gewährleisten, soll nun die Betreuung und Verwaltung der städtischen Gebäude, neudeutsch Facility Management, verbessert werden.

Verstärkt wurden unterdessen die Sicherheitsvorkehrungen für vier weitere Hallen im Stadtgebiet. In Haitz, Hailer, Meerholz und Roth dürfen die Gebäude nicht mehr betreten werden, wenn Schneefall vorhergesagt ist. Grund ist eine möglicherweise zu hohe Dachlast. Auch hier sollen nun Maßnahmen geprüft werden, um die Hallen möglichst bald wieder einer durchgängigen Nutzung zuzuführen. Laut Stadtverwaltung besteht übrigens schon seit 2011 ein Nutzungsverbot, wenn 40 Zentimeter Neuschnee auf dem Dach gelegen hätten. Mangels entsprechender Niederschläge hätte davon allerdings bisher noch nicht Gebrauch gemacht werden müssen.

Von Andreas Ziegert