Landesehrenbrief für Ernst Hain

Ernst Hain ist mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet worden. Foto: PM

Der Unternehmer Ernst Hain hat sich durch umfangreiches soziales Engagement verdient gemacht. Jetzt wurde ihm dafür eine besondere Ehrung zuteil.

Region – Eine außergewöhnliche Lebensleistung wurde kürzlich mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Denn wie Landrat Thorsten Stolz in seiner Laudatio hervorhob, ging es bei der Würdigung von Ernst Hain weniger um die jahrelange ehrenamtliche Mitwirkung im Stiftungsrat des Behinderten-Werkes Main-Kinzig oder im Verein Lebensgestaltung Hanau. Sondern im Mittelpunkt stand die uneigennützige Lobbyarbeit für Menschen mit Behinderung und die sehr konkrete Aufbauarbeit, die der Gelnhäuser Unternehmer über viele Jahre geleistet hat. Das teilt der Main-Kinzig-Kreis mit.

„Es ist die verdiente Auszeichnung für ein herausragendes und vorbildliches Engagement verbunden mit einem hohen persönlichen Einsatz“, betonte der Landrat am Tag der Ehrung. Denn Ernst Hain habe nicht nur die Stiftungsarbeit erfolgreich entwickelt und vernetzt, sondern als Investor mit größtem Engagement zahlreiche Projekte angepackt und eigenhändig zum Erfolg geführt.

Allein für das Behinderten-Werk Main-Kinzig sind in den vergangenen Jahren mindestens zwölf Bauvorhaben umgesetzt worden. Vor diesem Hintergrund sei der Landesehrenbrief auch ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung.

Mit Kompetenz, Sachverstand und einer besonderen Ausdauer sei Ernst Hain dabei stets ein verlässlicher Partner gewesen, bestätigte der Geschäftsführer des Behinderten-Werkes, Martin Berg. Dabei sei es für Hain nicht um den finanziellen Ertrag gegangen, sondern um den „sozialen Mehrwert“. Denn als Vater eines mehrfach behinderten Sohnes habe er frühzeitig erfahren müssen, wie schlecht die Gesellschaft auf diese Herausforderungen vorbereitet ist.

Aus dieser persönlichen Betroffenheit heraus hat er vor einigen Jahre die ehemaligen Kommandeursgebäude im Herzbachtal in Gelnhausen erworben, um dort ein eigenes Förderprojekt zu verwirklichen. Diese Idee wurde aufgrund anderer Alternativen zwar nicht verwirklicht, aber inzwischen ist dort das Behinderten-Werk Main-Kinzig eingezogen und viele weitere denkmalgeschützte Gebäude haben durch den Einsatz von Hain eine neue Bestimmung erhalten. „Wir brauchen solche selbstlosen Menschen mit dieser großartigen Energie und Begeisterungsfähigkeit“, schilderte der Gelnhäuser Bürgermeister Daniel Glöckner seine Begegnungen mit Hain.

Als „positiv verrückt“ bezeichnete Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky den umtriebigen Investor, dem die Brüder-Grimm-Stadt viele wunderbare Projekte zu verdanken habe. Beispielhaft nannte er die Herrnmühle am Sandeldamm, das „Schwanennest“ in der ehemaligen Pumpstation, das Brockenhaus und die Sophie-Scholl-Schule. Immer habe Ernst Hain mit hohem persönlichen Einsatz für die erfolgreiche Verwirklichung der guten Sache gekämpft und sich dabei auch nicht von Mauerseglern, Hornissen oder den Vorgaben der Denkmalschutzbehörden entmutigen zu lassen.

Mit viel Herzblut, kreativer Durchsetzungskraft und enormer Willensstärke habe er schließlich immer sein Ziel erreicht – zum Wohle vieler Menschen. Diese wertvollen Eigenschaften sowie das entsprechende Geschick und eine Portion Glück hätten den gelernten Verkäufer „zu einem gewissen Wohlstand“ geführt, wie Hain selbst berichtete.

Das habe ihn in die komfortable Position gebracht, auch ein paar ungewöhnliche Objekte in Angriff nehmen zu können. Auch wenn er nach frühen familiären Schicksalsschlägen durch eine harte Schule habe gehen müssen, so könne er doch „auf ein erfolgreiches und erfülltes Leben“ zurückblicken, sagt er.

Der 73-Jährige ist weiterhin unermüdlich im Einsatz und hat nach eigener Aussage noch mehrere Projekte auf seiner persönlichen Agenda stehen.  sem