29 Millionen Euro für MKK

Bettina Müller (SPD)

Die Corona-Pandemie steht gerade - zu Recht - im Zentrum unserer Aufmerksamkeit, denn sie betrifft weite Teile unseres täglichen Lebens und wird dies bis auf Weiteres wohl auch weiterhin tun. Dennoch gab es in den vergangenen Tagen im politischen Berlin auch andere wichtige Entscheidungen für unsere Region. Der Verkehrsausschuss des deutschen Bundestages hat sich mit einem für den Main-Kinzig-Kreis sehr wichtigen Thema befasst: der Bahnstrecke zwischen Hanau und Fulda. Diese ist eine der wichtigsten, aber auch am stärksten befahrenen Bahnstrecken Deutschlands. Auf den vorhandenen Gleisen verkehren Tag für Tag zwischen 250 und 300 Nahverkehrs-, Fernverkehrs- und Güterzüge, weshalb sie seit fast zwanzig Jahren als überlastet gilt.

Seit einigen Jahren gibt es deswegen einen Dialogprozess der Bahn mit vielen regionalen Akteuren, in dem der Ausbau der Strecke geplant und mit den Akteuren vor Ort abgestimmt werden soll. Daran bin ich als hiesige Bundestagsabgeordnete ebenfalls beteiligt. In den kommenden Jahren soll die Strecke in zwei Abschnitten ausgebaut werden; zwischen Hanau und Gelnhausen wird die bestehende Strecke mit zwei zusätzlichen Gleisen ausgebaut, zwischen Gelnhausen und Fulda entsteht eine Neubaustrecke.

Dabei steht zunächst der Ausbau der Bestandsstrecke an. Dieser macht den Verkehr zwar flüssiger, bringt aber auch mehr Unruhe mit sich. Wir alle wissen, wie wichtig die Verkehrswende hin einer zur stärkeren Nutzung der Schiene ist, wenn wir den Klimawandel aufhalten wollen.

Deshalb ist es wichtig, dass die Menschen, die direkt vom Ausbau des Bahnverkehrs betroffen sind, zum einen besonders geschützt werden und zum anderen von den Vorzügen der verbesserten Verkehrsverbindung profitieren. Darum habe ich, gemeinsam mit unseren Vertretern an der Kreisspitze seit Langem auf Bundesebene für Schutzmaßnahmen an der Strecke im MKK geworben.

Hierfür haben die Fraktionen von SPD und CDU/CSU einen gemeinsamen Entschließungsantrag formuliert, den der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen hat. Der Bundestag macht damit den Weg frei, damit 29 Millionen Euro zusätzlich für den Ausbau zwischen Hanau und Gelnhausen fließen können.

Diese können für ein hohes Lärmschutzniveau an der gesamten Strecke, über das gesetzlich vorgeschriebene Niveau hinaus, für die optische Gestaltung der Lärmschutzwände, für den barrierefreien Ausbau aller Stationen und drei Meter breite Gleise für den barrierefreien Ein- und Ausstieg und für die Videoüberwachung der Stationen investiert werden.

All diese Maßnahmen waren im Zuge des Dialogprozesses von den Beteiligten erarbeitet worden. Damit gehört die Strecke zu den ersten in Deutschland, bei deren Erarbeitung die Bürgerinnen und Bürger der Region ein Mitspracherecht bekommen haben. Um die geforderten Nachbesserungen realisieren zu können, gibt der Deutsche Bundestag die erkleckliche Summe von 29 Millionen Euro on top frei.

Dass wir überhaupt ein so tolles Ergebnis auf Bundesebene erzielen konnten und dann noch so zügig, verdanken wir dem besonderen Engagement der verkehrspolitischen Sprecherin der SPD im Bundestag, Kirsten Lühmann.