Noch lange warten

Steine türmen sich: Die Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen soll in den kommenden Jahren viergleisig ausgebaut. Foto: Boirs Roessler/dpa

Startschuss für Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hanau und Gelnhausen.

Gelnhausen – Die Hauptarbeiten für den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hanau und Gelnhausen haben offiziell begonnen. Vertreter von Bahn, Bund, Land und Main-Kinzig-Kreis setzten den symbolischen Spatenstich.

Die Arbeiten zwischen Hanau und Gelnhausen sind dafür ein wichtiger Teilabschnitt. Auf Fahrgäste kommen während des Projekts erhebliche Einschränkungen zu. Parallel zum Gleisausbau modernisiert die DB mehrere Bahnhöfe entlang der Strecke und baut diese barrierefrei aus. Im weiteren Verlauf des Ausbauprojekts werden zudem zwischen Gelnhausen und Fulda zwei neue Gleise entstehen. Auch das soll die Kapazität auf der viel befahrenen Strecke erhöhen. Fernzüge sollen auf eigenen Gleisen an den langsameren Regional- und Güterzügen vorbeifahren können, umgekehrt müssen sich diese nicht mehr von ICE-Zügen überholen lassen.

DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber hob die Bedeutung des Ausbauprojekts im östlichen Rhein-Main-Gebiet hervor. Es handele sich um eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken „für die Region, das Land Hessen, aber auch für die gesamte Republik“. Über 350 Züge seien täglich auf dem Abschnitt zwischen Gelnhausen und Hanau unterwegs. Der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori betonte, mit dem Ausbau und dem anschließenden Neubau der Strecke nach Fulda entstehe „eine durchgehende viergleisige Strecke mit erheblich mehr Kapazitäten“. Die Überlastung des Abschnitts sei täglich zu spüren. Das Projekt zeige, dass es Politik und Verwaltung auf allen Ebenen mit dem bedarfsgerechten Ausbau des Schienennetzes ernst sei. Insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro werden in den Ausbau des Teilabschnitts von Hanau nach Gelnhausen investiert. Bis dort alle Maßnahmen abgeschlossen sind, wird noch viel Zeit vergehen: Die Bahn nennt als Ziel das Jahr 2036.

Der Landesverband Hessen im Fahrgastverband Pro Bahn begrüßte den Spatenstich als „Meilenstein im deutschen Fernzugstreckennetz“. Allerdings komme der viergleisige Ausbau viel zu spät. Zwischen Fulda, Gelnhausen, Hanau und Frankfurt müsse der gestiegenen Nachfrage im Schienenverkehr durch Zugangebote Rechnung getragen werden. Bund und Land müssten im Sinne des Klimaschutzes beim Aus- und Neubau von Bahnstrecken deutlich mehr Tempo machen.

Begleitet wird der Streckenausbau von umfangreichen Instandsetzungsarbeiten. Für die Anwohner bringen die Bauarbeiten Lärm mit sich, und auch für die Fahrgäste haben sie unangenehme Folgen. So gelten noch bis 6. Juni Fahrplaneinschränkungen Die Fahrzeiten verlängern sich laut DB zeitweise je nach Strecke um 30 bis 110 Minuten.

Die Bahn riet allen Reisenden, sich auf der Homepage www.bahn.de und im DB Navigator über Einschränkungen zu informieren. lhe