Drei Doppelsiege auf Landesebene

Til Olschok von der TG Hanau feierte bei den Hessischen Jugend-Meisterschaften in Gelnhausen einen Doppelsieg in Sprint und Sprung. Foto: os

Bei den Hessischen Jugend-Meisterschaften in Gelnhausen feierten drei heimische Leichtathleten Doppelsiege.

Gelnhausen – Neben der herausragenden U20-Diskuswerferin Katja Seng (LAZ Bruchköbel), die auch noch im Kugelstoß erfolgreich war, gelang dieses Kunststück in der M15 Tom Bingel vom TV Windecken und in der M14 Til Olschok von der TG Hanau. Einmal ganz oben auf dem Treppchen standen Constanze Paoli (SSC Hanau-Rodenbach/U20) und Fabian Stumpf (TV Langenselbold/M15).

Wieder einmal U20-Weltmeisterschaftsnorm, wieder einmal Siegerin! Katja Seng hat bei den Landestitelkämpfen in der Barbarossastadt ihre beeindruckende Serie fortgesetzt. Die vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) geforderte Jugend-WM-Norm von 49,50 Metern hatte sie schon mit dem Auftaktwettkampf im Frühjahr in der Tasche, nun wirft sich die deutsche Ranglistenerste zu einer Stabilität, die sie auch für die nationalen Titelkämpfe Mitte Juli in Ulm zur Favoritin macht. Selbst bei leistungsminderndem Rückenwind überzeugte sie in Gelnhausen mit hochklassigen 51,82 Metern vor ihrer Vereinskameradin Lena Weinrauch, die mit 48,31 Metern in Richtung Norm unterwegs war. Den zweiten LAZ-Doppelsieg gab es durch das Duo im Kugelstoß, den Seng mit 13,67 Metern vor Weinrauch mit 13,20 Metern gewann.

Hindernisspezialistin Constanze Paoli nahm den 3000-Meter-Sieg in 10:38,52 Minuten als Aufgalopp zum höherwertigen 800-Meter-Einsatz. Trotz des zwei Stunden zuvor absolvierten Langstreckenrennens diktierte sie gegenüber Favoritin Sarah Köcher (LG Odenwald/2:17,43 Minuten) das Tempo und musste sie in persönlicher Jahresbestzeit von 2:18,43 Minuten erst auf den letzten Metern ziehen lassen. Persönliche Bestzeit lief Anne Schneider (SSC) in 2:24,68 Minuten als Fünfte.

Seine Vielseitigkeit stellte einmal mehr Tom Bingel unter Beweis. Bei den Süddeutschen Meisterschaften vor Wochenfrist noch über 80- Meter-Hürden und im 100-Meter-Lauf Meister, nahm er heuer den Weitsprung ins Programm und die Konkurrenz förmlich auseinander. Denn gegen seine 6,39 Meter hatte keiner der von Clemens Harengel (TV Flieden/5,94 Meter) angeführten Konkurrenz eine Chance. Dass er im 100-Meter-Finale den Start holprig gestaltete, kostete allenfalls einige Sekundenbruchteile, aber nicht den Titel: Starke 11,31 Sekunden bedeuteten drei Meter Vorsprung auf den Egelsbacher Niklas Becker (11,61 Sekunden). Auf die Hürden verzichtete Bingel dieses Mal, doch spätestens bei den Deutschen M15-Meisterschaften in Bremen steht diese anspruchsvolle Disziplin für den DLV-Jahresschnellsten im Mittelpunkt.

Die Kombination Sprint und Sprung erwies sich auch für Til Olschok gewinnbringend. Lediglich dreimal pro Woche trainiert der talentierte Karl-Rehbein-Schüler, der sich der Gruppe von Michael Grünewald (TGS Niederrodenbach) angeschlossen hat, was dem Drittplatzierten der Süddeutschen M14-Meisterschaften zu starken Leistungen verhalf. Den 12,02 Sekunden über 100 Meter ließ er am zweiten Veranstaltungstag als bester der 15 Teilnehmer im Weitsprung 5,93 Meter folgen, womit er 42 Zentimeter weiter in die Sandgrube flog als der zweitplatzierte Henrik Scholz (Bad Nauheim/5,41 Meter).

Nach dem dritten Durchgang noch auf Rang drei liegend, glückte Fabian Stumpf im vierten Versuch des Kugelstoß-Wettbewerbs dann die Meisterleistung. Mit 13,00 Metern toppte der Langenselbolder seine bis dahin vorgelegten 11,93 Meter und setzte sich an die Spitze, die er auch bis zum Wettkampfschluss vor Maximilian Kinder (TV Assenheim/12,22 Meter) behauptete.

Bronze holte im 800-Meter-Lauf der M14 Nico Debus (SSC) in persönlicher Bestzeit von 2:15,70 Minuten, während U18-EM-Teilnehmer trotz Bestzeit von 1:57,67 Minuten knapp geschlagen Vierter in der M20 wurde.  
os