Sicherung des Prädikats „Kurort“

Der Entwurf für das Brunnenhaus für die neue Leopoldquelle in Bad Orb. Foto: PM

Leopoldquelle in Bad Orb ist erschlossen.

Bad Orb – Nach sechsmonatiger Bauphase verkündet die Bad Orb Kur GmbH den erfolgreichen Abschluss der Solebohrung zur Leopoldquelle. Damit sei der erste Bauabschnitt des „Jahrhundertprojektes“ abgeschlossen. Weil die Leitungen der drei alten Heilquellen Bad Orbs in die Jahre gekommen sind und die Sanierung nicht mehr lohnt, hatte die Kurstadt nach Alternativen gesucht. Ein von der Kurstadt beauftragter Hydrologe hatte die unterirdische Sole-Ader entdeckt, die ihren Ursprung im Kaliberg bei Flieden hat.

Die Bohrungen hatten im September 2023 begonnen. Nach einer neunwöchigen, intensiven und schwierigen Bohrzeit stieß man in einer Tiefe von 100 Metern auf die Solequelle, die „Leopoldquelle“. „Diese Quelle stellt eine bedeutende Sicherung des Gesundheitsstandortes mit seinem natürlichen Heilmittel dar“, teilt die Stadt mit. Das Bad Orber Heilwasser wird unter anderem für Bäder, Inhalationen und für Trinkkuren genutzt.

Das Institut Dr. Nuss habe inzwischen Proben des Solewassers genommen. „Mit einem Solegehalt von rund zwei Prozent übertrifft sie deutlich die bisherigen Quellen Philipps- und Ludwigsquelle und birgt somit ein enormes Potenzial für den Gesundheitsstandort Bad Orb“, teilt die Kur GmbH mit.

Der Abschluss der Bohrungen leite nun die nächste Phase ein, in der ein architektonisch ansprechendes Brunnenhaus entstehen soll. Die Baugenehmigung für das Gebäude, das vor den Toren der Altstadt errichtet werde, liege bereits vor. Das riesige Bohrgerät wurde inzwischen abgefahren, in den nächsten Tagen wird die Baustelle zurückgebaut. In den kommenden Monaten soll der Bau des Brunnenhauses beginnen. Anstelle der üblichen Brunnenbunker oder einer Containerlösung werde ein Brunnengebäude errichtet, das sich der zeitgenössischen Architektur anpasst und den Blick auf die Technik und den Brunnenkopf freigibt.

Das Brunnenhaus solle ein Ort sein, an dem Information und Bildung über die Wirkungsweise der Sole vermittelt werde. „Mit der Sicherung des natürlichen Heilmittels Sole eröffnet sich eine einzigartige Chance, Bad Orb als bedeutendes Zentrum für Gesundheit und Wohlbefinden weiter zu etablieren“, sagt Geschäftsführer Steffen Kempa. Es werde angestrebt, Fördermittel für den Bau eines Brunnenhauses zu beantragen. Nach dem Genehmigungsverfahren würden Ausschreibung und Bau der Anlage durchgeführt. Zudem würden eine Heilwasseranalyse und das balneologische Gutachten durchgeführt, die die Heilwirkung der Sole bezeugen. Diese Maßnahmen seien in der Prädikatisierung als Kurort erforderlich.  sem