Türkische Investoren kaufen Veritas AG

Die Zukunft der Veritas AG könnte endlich gesichert sein. Foto: PM

Im vergangenen Jahr war der Kauf eines amerikanischen Investors gescheitert. Jetzt teilt Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner mit, dass die Veritas AG vor wenigen Tagen den Besitzer gewechselt hat.

Gelnhausen – Mit Unternehmen der zwei Investorenfamilien um Baran Celik und Herrn Nuvit Gundemir hätten Kaufverträge für große Teile des deutschen Automobil- und Industriezulieferers abgeschlossen werden können.

Die entsprechenden Unternehmenskaufverträge haben Plathner und die Investoren aus der Türkei am 1. Dezember unterzeichnet. Über die Beycelik Holding besitze die Familie Celik 50 Prozent von Beycelik-Gestamp Automotive mit mehr als 4000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro.

Die Familie Gundemir ist Eigentümerin von Textil-, Immobilien- und Automobilunternehmen mit 1500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von insgesamt 150 Millionen Euro.

Der Kauf der neuen Investoren umfasst neben dem Hauptsitz in Gelnhausen mit rund 900 Mitarbeitern auch die Standorte im sächsischen Polenz und Neustadt sowie alle Auslandstöchter in Bosnien, Österreich, Ungarn, der Türkei, China und Mexiko. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Kaufverträge sähen aber laut Plathner „noch einige Bedingungen vor, die die Käufer und der Insolvenzverwalter in den kommenden Monaten gemeinsam erfüllen müssen“. Über die Zukunft der Mitarbeiter in Gelnhausen und an den anderen Standorten äußert sich der Insolvenzverwalter in der Mitteilung nicht.

Der Veritas-Standort in Benshausen (Thüringen) mit rund 200 Mitarbeitenden steht weiter zum Verkauf, es fänden aber aktuell Gespräche mit einem Interessenten statt, so Plathner.

Die Veritas AG ist ein international tätiges Unternehmen der Automobilzuliefererbranche und das älteste kautschukverarbeitende Unternehmen Deutschlands. Im April 2020 meldete es Insolvenz an.    sem