Viele Stars im Amphitheater

Die Vorfreude auf den kommenden Konzert-Sommer steigt: Peter „Osti“ Osterwold (links) spielt mit den Rodgau Monotones zum 45. Bandjubiläum, Veranstalter Dirk Eisermann macht es möglich. Foto: Julius Fastnacht

Dirk Eisermann von Shooter Promotions schaut auf das lila Plakat zum Hanauer Konzert-Sommer 2023 und lächelt zufrieden. 17 Veranstaltungen listet das Poster auf.

Hanau – „Wir bieten eine gute Mischung aus Neuem und Altbewährtem - etwa die Band HE/RO, aber eben auch die Rodgau Monotones. Die Hessen feiern auf der Amphitheater-Bühne ihr 45-jähriges Jubiläumskonzert. Band-Leader Peter „Osti“ Osterwold ist persönlich zur traditionellen Pressekonferenz, die die Konzertsaison einläutet, gekommen. Das zeigt, wie eng die Bande zwischen der Veranstaltungsagentur und der hessischen Kultband sind. „Für das Monotones-Konzert sind schon 2000 Karten verkauft, 800 gibt es noch“, sagt der Musiker, der sich auf die besondere Atmosphäre unter dem weißen Kuppeldach am Main freut und illustre Gäste verspricht - wen genau, das will er noch nicht verraten.

„Es ist die allererste Saison nach Corona. Gema, Gagen, Miete müssen wir wieder ohne Subventionen von Bund und Landen stemmen“, erzählt Eisermann. In den Jahren zuvor war das ganz anders. Zu Beginn der Pandemie durften nur 150 Besucher ins Amphitheater. Dass sich 2020 die Auflagen und damit auch die Besucherzahlen über Nacht änderten, war nur eine von vielen Herausforderungen der Corona-Zeit. 2021 gab es dann so viele Konzerte wie nie, 42 insgesamt – Rekordjahr für das Amphitheater. Was aber auch nur möglich war aufgrund des Förderprogramms des Landes Hessen mit dem Namen „Ins Freie“, das einen Fokus auf Künstler aus Hessen legte. „Ohne den guten Draht zur Stadt Hanau hätten wir das nie umsetzen können“, ist sich Eisermann sicher. 2022 half dann der Sonderfonds Kultur des Bundes aus. „Wir hatten dadurch die Möglichkeit, Löcher zu stopfen.“ Im vergangenen Jahr verzeichnete der Konzert-Sommer nämlich Publikumseinbrüche von teilweise 50 bis 60 Prozent. „Wir haben das damals hingekriegt, auch im Sinne der Künstler“, meint Eisermann. „Aber jetzt wurde der Reset-Knopf gedrückt – zum Glück.“

In diesem Jahr stehen mehrere Höhepunkte auf dem Programm. Ein persönlicher Favorit von Eisermann: Das Herbert-Pixner-Projekt aus Südtirol, das der Veranstalter per Zufall beim Fernsehgucken entdeckt hat. „Ich bin superfroh, sie wieder am Start zu haben.“

Die Italiener bieten alpine Volksmusik der besonderen Art, inklusive steirischer Mundharmonika und Harfe, aber ohne Gesang. Unter den Gästen gibt es auch Wiederholungstäter, darunter Jethro Tull, die schon in Hanau aufgetreten sind, und auch Nena. Dass das Flair des Amphitheaters etwas Besonderes ist, bestätigen die Künstler immer wieder. Eine Tradition wird es auch wieder geben: „Bechern für den guten Zweck“.

Im vergangenen Jahr spendeten Konzertbesucher 15 200 Becher und Gläser für die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH) abgegeben: So kam ein Gesamterlös von 13 800 Euro zusammen. Annette Böhmer, Leiterin der AGH, sagt: „Ich bin froh, dass sich die Aktion etabliert hat und auch in diesem Jahr wieder durchgeführt werden kann.“

VON JULIUS FASTNACHT