Ärztliche Versorgung soll erhalten werden

Wolfgang Gottlieb (Bürgermeister Birstein), Wolfram Zimmer (Bürgermeister Brachttal), Dr. Nazim Diehl (IWG GmbH), Sebastian Kierer (HFBP Rechtsanwälte und Notar), Andreas Weiher (Bürgermeister Wächtersbach) und Werner Wolf (Erster Stadtrat Bad Soden-Salmünster) haben die ersten Ergebnisse einer Studie zur ärztlichen Versorgung vorgestellt. Foto: Kaufmann

Die Städte Wächtersbach, Bad Soden Salmünster sowie die beiden Großgemeinden Brachttal und Birstein haben im Hinblick auf eine Sicherung beziehungsweise Verbesserung der ärztlichen Versorgung eine regionale Zusammenarbeit auf den Weg gebracht.

Main-Kinzig – Gemeinsam wurde die Firma IWG (Ideenwelt Gesundheitsmarkt) GmbH beauftragt, eine „Ist-Aufnahme“ und eine professionellen Versorgungsanalyse zu erstellen. Die Kosten für diese Arbeiten werden zu 90 Prozent vom Land Hessen, die restlichen zehn Prozent von den vier Kommunen, getragen.

Am Dienstag, 15. Oktober, sind die ersten Analysen von der Firma IWG, unterstützt von der Kanzlei für Medizinrecht „HFBP Rechtsanwälte und Notar“ aus Gießen vorgestellt worden.

Derzeit stelle sich die ärztliche Versorgung in den beiden Städten recht positiv dar. Allerdings gelte für alle Orte, dass einige Ärzte innerhalb der nächsten Jahre ihre Praxen aufgeben wollten. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass es schwer sei, Nachfolger für Landarztpraxen zu finden. Die Versorgung mit Fachärzten verschiedener Disziplinen sei nicht oder nur gering ausgeprägt. „Wir wollen mit diesem Projekt nicht der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in ihre Aufgaben bezüglich der Niederlassung von Ärzten in die Parade fahren. Uns geht es darum, aufgrund der Analysen nun die Einzelgespräche mit den Ärzten zu beginnen“, so Wächtersbachs Bürgermeister Andreas Weiher (SPD). „Zielsetzung ist es grundsätzlich eine überregionale Zusammenarbeit der Ärzte zu erreichen.“

Dr. Nazim Diehl (Firma IWG) und Sebastian Kierer (HFBP) beschrieben die unterschiedlichen Möglichkeiten. Unter anderem stellten Gemeinschaftspraxen attraktive Angebote für Ärzte dar. Die Landarztpraxis alter Prägung, nämlich ein Arzt als „Einzelkämpfer“ mit einem sehr hohen Zeitaufwand, sei heute nicht mehr gegeben. Viele junge Ärzte zögen eine Anstellung in einer Praxis vor. Motivation sei unter anderem, mehr Zeit für die Familie und gemeinsame Unternehmungen zu haben. Eine weitere Möglichkeit der regionalen Versorgung sei auch die Gründung von Praxis-Niederlassungen in anderen Orten.

Das Ergebnis der Analysen und die Ergebnisse der Gespräche mit den Ärzten sollen zu einer weiteren detaillierten Vorgehensweise in einem Konzept zusammengefasst und später umgesetzt werden. Natürlich finden immer wieder Abstimmungsgespräche zwischen den Auftraggebern und der ausführenden Firma IWG GmbH statt. Seitens der Kommunen wurden Fördergelder für die Folgeschritte beim Land Hessen beantragt. dik