Für Ausgleich sorgen

Neue Waldflächen entstehen, weil die Bahn die Strecke Hanau–Gelnhausen ausbaut. Foto: Patrick Pleul/dpa

Bahn und Forstamt pflanzen 30 000 neue Bäume zum Ausgleich für Eingriff in die Natur.

Main-Kinzig-Kreis – Rund zehn Kilometer südlich der geplanten Neubaustrecke Gelnhausen–Fulda hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem landeseigenen Betrieb Hessen-Forst eine großangelegte Aufforstungsaktion im Bereich Jossgrund-Pfaffenhausen gestartet.

Auf zwei Flächen mit einer Gesamtgröße von etwa sechs Hektar haben viele Helferinnen und Helfer in den vergangenen Tagen fast 30 000 Setzlinge gepflanzt – darunter Traubeneichen, Rotbuchen, Blühgehölze sowie Wildäpfel, Wildbirnen und Waldrandarten. Die einjährigen Bäumchen sollen hier wachsen und so schnell wie möglich einen neuen Wald ausbilden, der die nächsten Jahrhunderte überdauert. Die Flächen werden in diesen Tagen noch eingezäunt, um die jungen Bäume vor Verbiss durch Rotwild und Rehwild zu schützen.

Voraussichtlich im Frühjahr 2025 beginnen DB und Hessen-Forst mit der Aufforstung einer weiteren, rund fünf Hektar großen Fläche. Die Artenzusammensetzung im Jossgrund ist an die örtlichen Gegebenheiten der Mittelgebirgslage angepasst: „Diese Baumarten sind im Spessart die typische Waldgesellschaft und für die Höhenlage am geeignetsten“, erklärt Christian Münch, Forstamtsleiter Hessen-Forst im Jossgrund in einer Pressemitteilung. Die Kombination der Baumarten ist für ihn ideal, da Eichen anfangs schneller wachsen und dann einen Kronenschluss bilden. Die Buche wächst dazwischen – so entsteht ein Mischwald. Zum Konzept gehören am Waldrand auch für die Gegend typische Sträucher.

Die früheren Wiesenflächen wurden durch das Forstamt identifiziert, beplant und dann für die Aufforstung vorbereitet. Das Aussetzen der Setzlinge erfolgte teilmaschinell: Sie wurden hinten an einem Spezialfahrzeug per Hand in den Boden eingebracht und maschinell angedrückt.

„Zu den angesiedelten Arten können auch neue hinzukommen, solange sie die Ziele der gepflanzten Arten nicht gefährden. Hier entsteht ein Wald, der die nächsten Jahrhunderte überdauern wird“, sagt Forstamtsleiter Christian Münch.

Die Deutsche Bahn will mit ihrem Neubau-Projekt Gelnhausen–Fulda Engpässe auflösen, Kapazitäten erhöhen, Fahrzeiten verkürzen und so eine zentrale Verbindung im Schnellfahrnetz der DB schaffen. Im Zuge dieser Arbeiten wird Waldfläche dauerhaft beansprucht.

Um diese Flächen auszugleichen, hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit Hessen-Forst bereits mit dieser nachhaltigen Aufforstung begonnen.
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