„Es geht um Lebensgrundlagen“

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Lehrgangsteilnehmende, das Projektteam von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen nahmen an der Zertifikatsverleihung des dritten Lehrgangs „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ teil. Foto: PM

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler überreicht Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern für die Insektenvielfalt ihre Lehrgangszertifikate

Main-Kinzig-Kreis – Wer kennt ihn nicht, den Folksong von Pete Seeger: „Weißt du, wo die Blumen sind?“ Das Lied haben die zehn Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für mehr Insektenvielfalt des Lehrgangs 2023 für ihre Abschlussfeier umgedichtet. Begleitet von Gitarren und Flöte sangen sie zu Beginn der Veranstaltung im Main-Kinzig-Forum: „Weißt du, wo die Käfer sind… gibt’s noch welche für mein Kind?“ und „Blühbotschafter gibt es nun… macht mit, lasst unsere Wiesen, Gärten, Wälder blüh’n!“

Damit setzten die zehn ein eindrucksvolles Zeichen, das die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler in ihrer Begrüßung aufgriff: „Mit Musik haben die Teilnehmenden uns auf das Thema eingestimmt. Schließlich geht es darum, wie wir in Zukunft leben wollen, und es geht um unsere Lebensgrundlagen. Mit dem Projekt ‚Main.Kinzig. Blüht.Netz‘, zu dem die heute zertifizierten ehrenamtlichen Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter gehören, wollen wir einen ebenso positiven wie gezielten Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen leisten. Er kommt allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis zugute“ Die Lehrgangsteilnehmenden hätten ein Jahr lang umfangreiches Wissen erworben, um vor Ort nachhaltig etwas für die Biodiversität zu tun. Sie sei stolz, wenn sie als Umweltdezernentin Menschen begrüßen dürfe, die diesen Lehrgang für die Insektenvielfalt absolvieren wollen, aber noch viel stolzer sei sie, wenn die Teilnehmenden am Ende des Lehrgangs in die Region entsendet würden, um sich in ihren Heimatkommunen für die Natur zu engagieren. Insgesamt 60 Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter werde es im Main-Kinzig-Kreis bis 2025 geben, der letzte von vier Lehrgängen beginne im Januar. „Als wir mit diesem Konzept vor einigen Jahren starteten, war unsere Idee, eine Graswurzelbewegung zu initiieren, die wächst und sich weiter vernetzt. Wir möchten im Main-Kinzig-Kreis engagierte Menschen an unserer Seite haben, die in den Landkreis ausschwärmen und ihr Naturwissen und Naturbewusstsein weitertragen.“

Susanne Simmler dankte allen, die im Projekt „Main.Kinzig.Blüht. Netz“ aktiv waren oder sind, sowie den Blühbotschafterinnen und Blühbotschaften für ihren Einsatz, der weit über das Normalmaß hinausreiche. „Sie haben alle zusammen ein Netz für die Insektenvielfalt geschaffen. Daran kann von allen Seiten angeknüpft werden. Das ist der Verdienst aller Beteiligten.“

Anschließend überreichte sie den Lehrgangsteilnehmenden das Zertifikat „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“. Es sind Christian Weis (Birstein), Helge Schröder (Bruchköbel), Monika Kühn-Bousonville (Erlensee), Dorothee Schilling (Freigericht), Petra Altenhövel (Gründau), Heiko Schwing (Gründau), Antje Schöny (Hammersbach), Dagmar Breunig (Maintal), Michael Schneider (Ronneburg) und Dr. Yvonne Heil (Schöneck). Vertreterinnen und Vertreter der Heimatgemeinden überbrachten den frisch Zertifizierten ebenfalls Glückwünsche. Susanne Simmler und Matthias Metzger, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Main-Kinzig-Kreis e.V., riefen in ihren Grußworten die Kommunen zudem auf, das große Knowhow der Ehrenamtlichen zu nutzen.

Von Januar bis Dezember dauerte die Ausbildung der Naturschützerinnen und Naturschützer. Lehrgangsleiterin Dorothee Dernbach, die auch die Abschlussfeier moderierte, vermittelte den Teilnehmenden in diesen zwölf Monaten theoretische und praktische Inhalte. Für einigen Themen wurde zusätzlich die Kompetenz von Fachreferentinnen und Fachreferenten herangezogen.

„Main.Kinzig.Blüht.Netz“ ist ein Verbundprojekt des Main-Kinzig-Kreises und des Landschaftspflegeverbands MKK e. V. zur Förderung der Biodiversität im Kreisgebiet. Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) setzen sich die Partner zum Ziel, dem Insektenrückgang entgegenzuwirken und ein Netz aus artenreichen Wildpflanzenflächen durch den Main-Kinzig-Kreis zu ziehen. Im Rahmen des Projekts wird ein Netz aus 500 Trittsteinbiotopen entwickelt, das als Lebensraum für Insekten und andere Tiere zur Verfügung steht. Darüber hinaus werden die ehrenamtlichen „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ ausgebildet.

Wissenswertes zu den Blühbotschaftern ist auf der Projektwebsite www.mainkinzigbluehtnetz.de zu finden. Zudem steht Projektleiterin Christine Seidel als Ansprechpartnerin unter z 06051 8515627 sowie per E-Mail an christine.seidel[at]mkk[dot]de zur Verfügung.
ari