Für Vorstand und Chorleiter Ernie Rhein kamen virtuelle Chorproben von Anfang an dabei nicht infrage. Eine Probenarbeit, die auf reines Nachsingen in den leeren Raum begrenzt ist, erschien nicht als motivierende Alternative. Ernie Rhein weiß dazu: „Musikalische Arbeit muss immer im Besonderen auf die gestalterische Wirkung ausgerichtet sein, und diese ist nur im direkten Austausch zwischen Sänger und Dirigenten möglich“.
Um aus dieser Not eine Tugend zu machen, haben sich die Horbacher Chöre mit ihrem Dirigenten in dieser Zeit der Einzelstimmbildung gewidmet. Dabei trafen sich immer nur eine Sängerin oder ein Sänger zusammen mit dem Dirigenten zu den üblichen Probenterminen in der Horbacher Kapelle, in der man die Abstands- und Hygieneregeln problemlos wahren konnte. Was zunächst mit Stimmübungen begann, entwickelte sich sehr schnell zu einem ganzheitlichen Gesangsunterricht, in welchem die Sängerinnen und Sänger solistisch singen lernten. Sänger/innen und Dirigent suchten passende Stücke nach jeweiligem Leistungsstand und Geschmack aus allen Bereichen der Literatur aus, um an Feinheiten zu arbeiten. Die Nachfrage nach der Einzelstimmbildung stieg immer weiter. Insgesamt nutzen über 50 Sängerinnen und Sänger das Angebot. Vorsitzender Stefan Bohländer: „Dass dieses Angebot nicht nur von allen Altersgruppen angenommen wurde, sondern auch noch in diesem großen Umfang, hat gezeigt, dass wir wieder mal auf dem richtigen Weg sind.“ Bis Lockerungen es wieder zulassen, in der Gemeinschaft singen zu dürfen, werden die Horbacher dieses sehr erfolgreiche Konzept fortführen. gn