Nicht mehr für Löw-Elf spielen

Hugo Klein (CDU),

Die beiden Fußballspieler Özil und Gündogan, die seither der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft angehörten, haben mit ihrem gemeinsamen Fototermin in London mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan und der in diesem Zusammenhang formulierten politisch motivierten Solidaritätsadresse „für ihren Präsidenten“ eine große Diskussion ausgelöst, die nicht nur in den deutschen Medien, sondern auch im DFB und in der deutschen Politik völlig verständlich zu drastischen Kommentierungen Anlass gaben.

So hat beispielsweise DFB-Präsident Reinhard Grindel mit deutlicher Kritik auf die Fotos der beiden deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan reagiert. Die Aussage des DFB-Präsidenten, wonach der Deutsche Fußball-Bund zwar die besondere Situation seiner Spieler mit Migrationshintergrund respektiere und achte, aber der Fußball und der DFB für Werte stehen, die von Herrn Erdogan nicht hinreichend beachtet werden, ist bezeichnend und erfährt mit der Feststellung, dass die beiden Profis sich für ein Wahlkampfmanöver hätten „missbrauchen lassen“ und der Integrationsarbeit des DFB mit dieser Aktion sicher nicht geholfen haben, die absolut richtige Schlussfolgerung. Unverständlich ist dagegen der Versuch von DFB-Manager Oliver Bierhoff, diesen Vorgang sozusagen als „dummen Jungen Streich“ abzutun, denn ein Spieler, der dem türkischen Machthaber ein Trikot mit der Aufschrift „Mit Respekt für meinen Präsidenten“ überreicht, darf meines Erachtens nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen.

Leider findet diese „Weichei-Strategie“ in Teilen der DFB-Führungs-Etage auch bei Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw ihre Bestätigung, der durch seine Nominierung von Özil und Gündogan für den WM-Kader diesen unsäglichen Vorgang nicht nur ignoriert, sondern wohl auch noch toleriert. Dass er dagegen den ebenfalls in England spielenden und seither auch dem DFB-National-Team angehörenden Spieler Emre Can, der sich diesem Foto-Termin in London verweigerte, nicht nominierte, ist ebenso bezeichnend wie die ebenfalls nicht erfolgte Nominierung der deutschen Spieler Mario Götze und Sandro Wagner. Schlussfolgernd muss ich daher anmerken, dass leider einige Verantwortliche des DFB jede Bodenhaftung verloren haben.

Man darf schon jetzt gespannt sein, wie sich bei der WM in Russland unser National-Team beim Abspielen und Mitsingen der deutschen National-Hymne präsentiert. Werden dabei wieder die Kaugummi kauenden, nicht mitsingenden Spieler ohne den erforderlichen deutschen Nationalstolz überwiegen? Bundestrainer Löw sollte seinen Spielern anraten, sich bei anderen Nationalmannschaften ein Beispiel am engagierten Mitsingen zu nehmen.