Nachhaltigkeit als Prämisse

Barbara Fiselius ist mit dem Deutschen Landschaftspflegepreis ausgezeichnet worden. Die Urkunde übergab Dietmar Simmering. Foto: PM

Der Landschaftspflegeverband (LPV) Main-Kinzig-Kreis hat mit zahlreichen geladenen Gästen, darunter Vereinsmitglieder, Vertreter des Landkreises, der Kommunen und Partnerorganisationen, sein 30-jähriges Bestehen gefeiert.

Region – Im BeilsteinStadl, dem neuen Dorfgemeinschaftshaus im Jossgrunder Ortsteil Lettgenbrunn führte Klaus Schejna, der Vorsitzende und Bürgermeister von Rodenbach, durch das Programm. Er dankte den vielen fleißigen Händen, die im Saal ein wunderbares Ambiente geschaffen hatten.

Rainer Schreiber eröffnete den Reigen der Grußworte in doppelter Funktion: als Standortbürgermeister und als Vertreter des Vermieters, denn seit über zehn Jahren hat die Geschäftsstelle des Landschaftspflegeverbandes ihren Sitz im Schafhofgebäude in Burgjoß. Schreiber schätzte den Landschaftspflegeverband als kompetenten Berater zu Naturschutzthemen, sowohl für die Kommunen als auch für Privatpersonen und erinnerte daran, dass beim Projekt „Main-Kinzig blüht“ die Gemeinde Jossgrund zusammen mit den Imkern Vorreiter war.

Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler hob in Ihrem Grußwort das große Engagement vor allem von Barbara Fiselius, der ehemaligen LPV-Geschäftsführerin und ihrem Team hervor. Der Verband habe sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten in der Gründungsphase in den letzten Jahrzehnten zu einer festen Größe im Naturschutz des Main-Kinzig-Kreises etabliert. „Die Kooperation zwischen Landnutzern, Kommunen und Naturschutz hat sich als Erfolgsmodell herausgestellt, wie sich unter anderem in dem gemeinsamen Projekt Main.Kinzig.Blüht.Netz zeigt“, betonte die Vizelandrätin. Durch die Aktionen des LPV und des Kreises sei es gelungen, dass die Themen auch in der Bürgerschaft ankommen und von den Menschen mitgetragen werden.

Schejna gewährte dem Publikum einen interessanten Rückblick in die 30-jährige Geschichte des LPV. 1992 haben sich engagierte Personen aus Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen auf Initiative des damaligen Landrates Karl Eyerkaufer, des ehemaligen Kreislandwirtes Friedhelm Schneider sowie des ehemaligen AK-Vorsitzenden der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), Karl Raab im Main-Kinzig-Kreis zu einem Landschaftspflegeverband zusammengeschlossen. Der LPV Main-Kinzig-Kreis war damit einer der Ersten seiner Art in Hessen. Gemeinsames Ziel ist es, in unserer Kulturlandschaft auf zeitgemäße und nachhaltige Weise Naturvielfalt und Lebensqualität zu schaffen. Das geschieht einvernehmlich und auf freiwilliger Basis mit allen relevanten Gruppen.

In diesem Sinne hat der LPV Main-Kinzig-Kreis eine ganze Reihe erfolgreicher Projekte umgesetzt. Schwerpunkte bildeten dabei Pflege und Erhaltung von artenreichem Grünland und Streuobstwiesen. Neben der Pflege der alten Obstbäume gehört dabei vor allem auch die Neupflanzung zu den Aufgaben des Verbandes. In den vergangenen Jahrzehnten wurden in diesem Zusammenhang mehr 10000 Bäume saniert und mehr als 20 000 Bäume auf Initiative des LPV Main-Kinzig-Kreis gepflanzt.

Mittlerweile sind beim Landschaftspflegeverband zwölf Mitarbeitende, zumeist in Teilzeit in verschiedenen Projekten tätig. Seit März ist der Diplom-Forstingenieur Matthias Metzger Geschäftsführer des Verbandes.

Die Jubiläumsfeier bot den geeigneten Rahmen, um seine Vorgängerin Barbara Fiselius für ihr Lebenswerk mit dem Deutschen Landschaftspflegepreis auszuzeichnen. Der Preis wird vom Dachverband der Landschaftspflegeorganisationen, dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) verliehen. Die Preisübergabe erfolgte durch Dietmar Simmering, DVL-Koordinator der Landschaftspflegeverbände in Hessen.

„Der LPV Main-Kinzig-Kreis hat durch die Vergabe des Deutschen Landschaftspflegepreises an Barbara Fiselius bundesweite Beachtung erlangt, darauf können alle, die dem Verein nahestehen, sehr stolz sein“, freute sich Schejna. „Ich hab’s gerne getan, obwohl es nicht immer einfach war“, resümierte Barbara Fiselius, während das Publikum ihr Engagement mit stehen Ovationen würdigte. Ihr Nachfolger Matthias Metzger konnte krankheitsbedingt nicht persönlich da sein und war live deshalb zugeschaltet. Auch künftig will der LPV Main-Kinzig-Kreis die aktuellen Projekte weiterführen, neue Projekte anstoßen und Netzwerke schaffen, teilte er in seiner Vorschau auf die kommenden Jahre mit. upn