Hilfe bei Demenz

Main-Kinzig-Kreis – Die Abteilung „Leben im Alter“ des Kreises nimmt an dem vom Bund geförderten Projekt „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ teil. Unter der Federführung der Demenzbeauftragten des Main-Kinzig-Kreises, Claudia Jost, wurde bereits ein lokales Netzwerk „Allianz für Menschen mit Demenz Main Kinzig“ initiiert. In diesem Zusammenhang haben der Kreis und die Alzheimer-Gesellschaft Main-Kinzig eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Hierbei geht es um spezialisierte Demenzberatung für Angehörige von Menschen mit Demenz, aber auch für betroffene Menschen.

„Unser Ziel ist es, Menschen, die zum ersten Mal mit der Diagnose Demenz in Berührung kommen, aufzuklären, Orientierung zu bieten und ihnen nach Möglichkeit auch die Angst zu nehmen“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Susanne Simmler (SPD). Seitens der Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig kamen Vorsitzender Hans Burckhardt und Geschäftsführerin Melanie Jung ins Landratsamt nach Gelnhausen, um die Zusammenarbeit zu besiegeln. Die Alzheimer-Gesellschaft bietet Tagespflege für Menschen mit einer fortgeschrittenen demenziellen Erkrankung und erhöhtem Pflegebedarf und eine Pflegeoase für Menschen mit Demenz an. Sie betreut außerdem das Projekt „SowieDaheim“, das eine Einzelbetreuung im häuslichen Umfeld ermöglicht. Zudem finden wöchentlich Gruppenbetreuungen in Haushalten und Bewegungsgruppen mit geschulten Betreuern und Betreuerinnen statt.

Über die Pflege- und Betreuungsangebote hinaus veranstaltet die Alzheimer-Gesellschaft Schulungen und Gesprächskreise für Angehörige von Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Der Main-Kinzig-Kreis fördert die spezialisierte Demenzberatung jährlich mit 35 000 Euro.

Wer an Demenz erkrankt ist, soll weiterhin nach Möglichkeit an der Gesellschaft teilhaben und Angehörige sollen bei der Pflege eines an Demenz erkrankten Menschen unterstützt werden.

„Dabei hilft ein genauer Blick auf die Lebenssituation aller Betroffenen weiter. In dieser Situation ist es hilfreich, wenn Kompetenzen und Ressourcen gestärkt werden, damit das Familiensystem insgesamt stabilisiert werden kann“, erläutert Simmler und fügt hinzu: „Und eine grundsätzliche Voraussetzung für eine wirkungsvolle Unterstützung besteht darin, dass eine tragfähige und langfristige Beratungsbeziehung aufgebaut werden kann. Dafür haben wir nun mit der Kooperationsvereinbarung den Grundstein gelegt.“

Ein Baustein, der der Demenzbeauftragten am Herzen liege, betreffe die Anerkennung von Leistungen der pflegenden Angehörigen, damit diese nicht in soziale Isolation geraten. „Durch die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren wie beispielsweise den Pflegestützpunkten, können auch komplexere Fälle bearbeitet und die Ratsuchenden umfassend gestärkt werden“, erläutert Claudia Jost. Die Beratung kann telefonisch, in der Beratungsstelle oder im häuslichen Umfeld erfolgen und richtet sich alle Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis.    sem